Jahreshauptversammlung

„Eine Jahreshauptversammlung ist nun mal kein sehr unterhaltsames Ereignis“, so Präsident Gustav Brücher zum Beginn seines Berichtes vom vergangenen Jahr des SV Eintracht Zwingenberg, aber sie ist wichtig. Nicht nur weil sie zu den Regularien eines Vereins gehört, sondern weil sie auch der Standortbestimmung dient.

Hier erfahren die Mitglieder, was im Verein so alles passiert ist und sie haben die Gelegenheit, Kritik und Lob auszusprechen. Denn in einem Verein mit aktuell 244 Mitgliedern, davon 50 Kinder, weiß nicht jeder alles und nicht jeder ist gleichermaßen engagiert. Auch der SV Eintracht ist zwar in erster Linie ein Fußballverein, aber eben nicht nur, wie dem Tätigkeitsbericht des Präsidenten zu entnehmen war.

Die Eintracht ist auch ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens von Zwingenberg. Der Weihnachtsball ist fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt und auch beim Tag der Vereine, beim Vereinsvertreterstammtisch, beim Ostereierschießen, bei der Gewerbeausstellung und der Kerb ist der Verein mit dabei. Ein voller Erfolg war die anstelle des Geburtstagsfrühschoppens veranstaltete „Black and White Party“, die mit zu einer positiven Bilanz beigetragen hat. Überhaupt scheint die Eintracht finanziell auf einem guten Weg zu sein. Mit viel Beifall nahmen die Mitglieder zur Kenntnis, dass für den 2002 von der Brauerei gewährten Kredit für das Vereinslokal die letzte Rate bezahlt und damit eine wichtige Etappe auf dem Konsolidierungsweg erreicht wurde. Insgesamt konnte das Finanzjahr des Vereins mit einem kleinen Plus abgeschlossen werden.

Viel Beifall für Friedrich Keil

Die Jahreshauptversammlung des Sportvereins Eintracht war für den Präsidenten Gustav Brücher nicht nur Anlass, allen Unterstützern, Helfern, Präsidiumskollegen sowie den städtischen Gremien und Bürgermeister Dr. Holger Habich für die Unterstützung und das Verständnis zu danken. Mit Urkunde und einem kleinen Präsent wurde auch langjährigen Mitgliedern gedankt: Tobias Hartmann und Jimmy Swanson für 25 Jahre, Andreas Gerhard, Ehrenmitglied und langjähriger Rechner, sowie Friedhelm Heitland für 40 Jahre, Jürgen Nickels für 50 Jahre und für 60 Jahre Treue zum Verein und „rund 1000 Pflichtspielen“ gab es für Friedrich Keil viel Beifall von der Versammlung.

Dank für die gute Bewirtung gab es außerdem für Jürgen und Petra Blechschmitt, Helga Schneller und die Küche.

Riesenchance: Aufstieg am Sonntag ?

Zum Abschluss der „Eintracht“-Jahreshauptversammlung, an der auch Bürgermeister Dr. Holger Habich teilgenommen hatte, wandte sicht Pressewart Reinhold Geierhaas mit einem Appell an Spieler und Mitglieder, die „Riesenchance“, aus eigener Kraft aufzusteigen, zu nutzen. Am 3. Mai beim Spiel in Hüttenfeld gebe es die Möglichkeit, es diesmal zu schaffen, nachdem man den Super-Vorsprung aus der Winterpause leichtfertig verspielt habe. Er forderte alle auf, am kommenden Sonntag mit nach Hüttenfeld zu fahren und die Mannschaft zu unterstützen.

 

Überhaupt hatte es das Jahr 2014 für den Verein in sich. „Wir gaben richtig Gas“, nannte es Gustav Brücher in seinem Bericht. Um die sportlichen Ziele (Aufstieg der 1. Mannschaft und einstelliger Tabellenplatz der 2. Mannschaft) zu erreichen, wurden mit Jürgen Fraas und Helmut Rhein zwei neue Trainer verpflichtet. Für die Vereinsgaststätte musste ein neuer Vereinswirt gefunden werden, das Dach des Nebengebäudes musste erneuert werden und bezüglich der Zukunft der Zwingenberger Sportstätten hat die Politik eine Entscheidung getroffen. Dass die „Tuchbleiche“ – Standort des bisherigen Rasenplatzes – bebaut werden soll, freut zwar nicht jeden „Eintrachtler“, wie am Rande der Versammlung zu hören war, aber Vereinspräsident Brücher sieht darin eine Perspektive. Der Verkaufserlös des Geländes soll für die Sanierung des verbleibenden Sportgeländes (Hartplatz und Skateranlage) verwendet werden.

Damit wird den „schon längst überfälligen Kunstrasenplatz“ und ein Kleinspielfeld aus Naturrasen bekommen, außerdem soll Rodau einen Kunstrasenplatz erhalten und eine neue Anlage für die Leichtathleten entstehen. Da die Umbauphase nicht ohne Auswirkungen auf den Spielbetrieb sein wird, wurde ein Ausschuss zur Planung und Koordination der notwendigen Umbauten gebildet. So wird der Eingang des Vereinsheims zwangsläufig verlegt werden und auch das Außengelände muss neu geordnet werden.

Auch sportlich lief es gut

Mit Petra und Jürgen Blechschmitt wurde ein neues Pächter-Ehepaar gefunden, die erste und zweite Mannschaft wurde mit neuen Repräsentationsanzügen ausgestattet und neben vielen weiteren Arbeitseinsätzen und Arbeitssitzungen wurde auch noch Fußball gespielt.

Zwar wurde in der vergangenen Runde der angestrebte Aufstieg der ersten Mannschaft nicht geschafft, aber die Vorrunde „lief hervorragend“, berichtete der sportliche Leiter Jürgen Blechschmitt vom aktuellen 2. Tabellenplatz der ersten Mannschaft und dem 5. Platz der zweiten Mannschaft. Alle fünf Spieler, die eine Auszeit in Kanada genommen hatten, seien wieder zurück, so dass es insgesamt 17 neue Spieler gibt, denen sieben Abgänge gegenüber stehen.

Die Alten Herren verfügen aktuell über 20 aktive Spieler und 18 inaktive, in der E-Jugend sind zwölf Spieler aktiv und die zwölf Kinder der F-Jugend werden zweimal pro Woche vom Präsidenten Gustav Brücher trainiert.

Bambinis stellen Mannschaft

Mit den vier- bis sechsjährigen Bambinis werden bei der Eintracht auch die Kleinsten mit dem Fußball vertraut gemacht. Hier werden zwischen 25 und 30 Kinder betreut und in der nächsten Saison soll auch eine Mannschaft gestellt werden.

Wahlen standen bei der Jahreshauptversammlung in diesem Jahr nicht an, aber das Präsidium hat sich angesichts der in diesem Jahr anstehenden Aufgabe für einen dritten Vizepräsidenten entschieden. Die Wahl war auf Andreas Werner gefallen, dessen Ernennung bei beruflich bedingter Abwesenheit ohne Gegenstimmen angenommen wurde.

Werner ist seit 1991 Mitglied des Vereins und hat einige Jahre die Jugend trainiert. Jetzt ergänzt er als dritter Vize das Präsidium mit Gustav Brücher (Präsident), Richard Germann und Andreas Gerhardt (Vizepräsidenten), Garry James (Schatzmeister), Marcus Becker (Schriftführer), Reinhold Geierhaas (Pressewart) und Jürgen Blechschmitt (sportlicher Leiter). Vor der Bestätigung des dritten Vizepräsidenten war das bisherige Präsidium von der Mitgliederversammlung einstimmig entlastet worden.

 

 

Quelle: Bergsträßer Anzeiger

http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/zwingenberg/die-fussballer-geben-richtig-gas-1.2218791